Viele kleine Dinge

In Anbetracht der Tatsache, dass der Kauf des Wohnmobils für uns doch ein kleines Abenteuer war, liefen die letzten beiden Tage dann erstaunlich rund. Viele kleine Dinge haben fast reibungslos ineinandergegriffen.

Das Konto bei der Commonwealth Bank hatten wir bereits von der Schweiz aus eröffnet und gefüttert, allerdings mussten wir noch unsere Identität nachweisen, bevor wir Verfügung über das Konto bekommen würden. Das ging problemlos, die freundliche Mitarbeiterin trug ohne mit der Wimper zu zucken die Adresse unseres Hotels als residential adress ein, und nur aufgrund einiger Verwirrung mit der PIN-Nummer von einer der Karten dauerte der ganze Vorgang für die Eröffnung des Kontos am Ende etwas über eine Stunde. Eine ganz wichtige Information erhielten wir hier auch: Dass nämlich die Transaktion des Kaufbetrages vermutlich per Scheck vonstatten gehen müsse. Scheck! Verrückt.

ank einer glücklichen gelegenen Aktion von Telstra erhielten wir 30 GB Datenvolumen pro Nase für jeweils 8 AUD – kann man nicht meckern, und jetzt haben wir beide eine australische Telefonnummer. Sehr nützlich, braucht man dauernd, wie sich mittlerweile herausgestellt hat. Und einfach telefonieren zu können, ohne sich um horrende Roaming-Gebühren von der Swisscom Gedanken machen zu müssen, ist Gold wert.

Die Versicherung für das Auto war bereits beantragt, ein Anruf bei der CIL genügte, um am Tag der Abholung bereits versichert zu sein. Auch hier war wirklich wieder einmal beeindruckend, wie freundlich und flexibel die Australier sind. Nur gegen Flooding sind wir während der ersten 72 Stunden nicht versichert – das wäre aber nur ein Problem, würden wir uns momentan in North Queensland befinden.

Die Besichtigung des Wohnmobils war zufriedenstellend, wir haben allen Papierkram erledigt und kamen am nächsten Tag mit Scheck (…!) und versichert zur Abholung. Der Mitarbeiter vom Jayco-Händler in Perth hat uns alles detailliert erklärt und uns dann auf den Weg geschickt. Dank Besuchen bei IKEA, Bunnings (dem hiesigen Baumarkt-Riesen) und natürlich Woolworth sind wir bereits ziemlich vollständig ausgestattet und on our way. 🙂

Auch in der registration für das Wohnmobil steht die Adresse unseres Hotels – im Nachhinein haben wir uns ein bisschen geärgert, dass wir nicht doch vorab eine virtuelle Adresse besorgt haben, denn dauernd muss man überall seine Adresse angeben. Das fällt einem im „normalen Leben“ gar nicht so auf, aber jetzt haben wir uns doch schon häufiger darüber Gedanken gemacht, wie kompliziert das Leben für Menschen ohne festen Wohnsitz wohl sein mag. Die Thematik mit der virtuellen Adresse hatten wir auf dem Schirm, haben uns aber aufgrund der vergleichsweise hohen Kosten (um die 30 AUD im Monat) zunächst einmal entschieden, das zu vertagen. Mittlerweile haben wir ein günstigeres Angebot gefunden und werden das sicher zeitnah noch in Angriff nehmen. Auch nachdem wir heute fast nicht den annual all parks pass für die Nationalparks in WA bekommen hätten, weil wir keine residential adress angeben konnten… naja.

Leider haben wir heute festgestellt, dass die Verbindung von unserem Kühlschrank zur Gaskartusche nicht zu funktionieren scheint, was uns bei 36 Grad Tagestemperatur doch recht an einen Stromanschluss zwingt (und damit auf die grossen Campingplätze). Wir haben uns bei Jayco erkundigt, und hätten zur Reparatur entweder zurück nach Perth fahren müssen oder die 350 Kilometer Richtung Norden, nach Geraldton. Zwar wollten wir die Küste eigentlich in Ruhe hoch fahren, aber nach einem Anruf bei der Werkstatt dort und der Info, dass wir doch am besten gleich morgen früh um 9 dort vorbei kommen sollen, haben wir uns entschieden, diesen Teil der Küste einfach auf dem Rückweg anzuschauen, und sind vier Stunden über den Indian Ocean Drive in Richtung Norden gedüst gebrummt.  

Da sind wir jetzt, und hoffen auf Glück mit der Reparatur.