Nannup

Nannup liegt nur 70 Kilometer von Margaret River entfernt im Inland und ist umgeben von unendlich scheinenden Wäldern. Allein auf der Fahrt dorthin kommt man sich vor, als müsse man Brotkrumen streuen.

Wir armen verzweifelten stromlosen Reisenden wurden von der Lady am Caravanpark freundlich willkommen geheissen und durften morgens um 10 schon direkt einen Platz mit Blick auf den Blackwood River belegen, der gerade erst freigegeben worden war. (Was für eine erfrischende Abwechslung zu den diversen „Check-in from 1 p.m.!“-Caravanparks, denen wir schon begegnet sind.)

Der Ort selbst hat eine Menge Charme, und weil uns Nannup schon auf den ersten Blick so gut gefallen hat, hatten wir uns für zwei Nächte eingebucht. Wir hatten Glück, dass wir Anfang der Woche da waren, denn am Wochenende sollte das grosse Nannup Music Festival starten, für das auch schon fleissig aufgebaut wurde. Mehrfach wurde uns versichert wie schade es sei, dass wir nicht bis dahin bleiben wollten, aber die 200 AUD für das Festivalticket waren uns dann doch zu viel…

So freuten wir uns über Strom und einen schönen Blick, und dass sich ab und zu doch noch die Sonne blicken liess.

(Suchbild: Wo ist das Känguru?)

Wir spazierten durch den Ort, liessen uns pies aus der bakery schmecken und amüsierten uns über die lokale Folklore. Meine Lieblingsgeschichte handelt davon, wie im Jahr 1909 die Eisenbahn an den Ort angebunden wurde. Geplant war die erste Einfahrt einer Bahn am 31. März, doch sie war 5 Tage zu früh dran. Der ganze Ort war eigentlich beim Pferderennen, doch der Bürgermeister hörte das Pfeifen des herannahenden Zuges und galoppierte schnell zu Bahnhof, um die erste Eisenbahn in Empfang zu nehmen.

Beeindruckend waren auch die Hochwassermarker, die sich an diversen Stellen fanden. Schwer zu glauben, wo doch der Blackwood River gerade so idyllisch durch die Landschaft plätscherte.