Valley of the Giants Tree Top Walk

In der Nähe von Walpole befindet sich einer der Orte der „Getting High in Nature“– Attraktionen des Parks and Wildlife Service WA: Der Valley of the Giants Tree Top Walk. Hier high zu werden wäre wahrscheinlich trotz des fetzigen Namens der Attraktionen eher unangebracht, denn der 600 Meter lange und 40 Meter hohe Metallweg, der in einem Rundweg durch die Baumwipfel angelegt ist, schwankt doch ein bisschen mit beim Laufen, wie so eine Hängebrücke.

Es ist die einzige Sehenswürdigkeit innerhalb eines Nationalparks bisher, die noch einmal separat Eintritt gekostet hat (über den Parks Pass hinaus), aber das lohnt sich auf jeden Fall. Im Eintritt enthalten sind so viele Runden durch die Baumwipfel, wie man machen möchte, und zusätzlich noch eine geführte Tour durch das sogenannte Ancient Empire, die drei Mal am Tag stattfindet. Das Ancient Empire ist ein Stück Wald mit einem kleinen Rundweg, in dem die ganz alten Bäume stehen – 450 bis 500 Jahre alt, und ziemlich beeindruckend an sich schon.

Nachdem wir uns zwei Mal den Treetop Walk entlang bewegt hatten und uns an den vielen ungewohnten Perspektiven satt gesehen hatten, wollten wir noch durch das Ancient Empire laufen. Wir waren zufällig gerade passend zu einer Führung dort, und es war sehr interessant, was die Mitarbeiterin, Helen, uns zu erzählen hatte.

Die Bäume, Red Tingles, wachsen zunächst einmal etwa 75 Jahre nur nach oben, ohne besonders in die Breite zu gehen. Erst wenn sie die anderen Baumkronen und damit das Sonnenlicht erreicht haben, fangen sie an, ihren Stamm zu verbreitern. Dieser wächst nur nach aussen, in der Mitte höhlt er sich nach und nach aus, und deswegen gibt es ziemlich viele Bäume, die in der Mitte eine verbrannte Höhle haben und dennoch nach oben hin gesund aussehen und weiter wachsen.

1937 das war das letzte grosse Feuer in dieser Gegend. Der Verlauf, den Helen beschrieb, erinnerte sehr an die Geschichte von Sue im Visitor Centre in Northcliffe. Helen wies uns auf die kahlen Baumspitzen hin, die zwischen den anderen Bäumen noch zu sehen waren: Das waren die verbrannten Bäume von 1937, und die „jungen“ Nachkömmlinge hatten es gerade erst bis dorthin geschafft.

Sie wusste viel zu berichten über die Verwendung der einzelnen Pflanzen durch die Aborigines und die Trapper, die Anfang des 20. Jahrhunderts in dieser Gegend lebten und jagten. Eines der Tiere, die in diesem Wald noch leben, sind übrigens unsere Freunde, die Quokkas: Einer der wenigen Landstriche ausser auf Rottnest Island, wo sie noch zuhause sind. Diese hier sind jedoch noch ganz regulär nachtaktiv, und nicht an den Tag und die Besucher gewöhnt, wie auf Rotto.