Corona hat die Welt fest im Griff. Jeden Tag verfolgen wir die Meldungen, Australien, Singapur, EU, Schweiz. Grenzen gehen zu, es gibt Restriktionen. Flüge werden gecancelled. The world grinds to a halt.

Wir sind uns nicht sicher, wie wir am besten vorgehen sollen, entscheiden aber dann, unseren gebuchten Flug einfach beizubehalten wie geplant. Falls der Flug gecancelled wird, kümmert sich die Fluggesellschaft – wir haben Sorge, dass wenn wir jetzt versuchen umzubuchen, unsere Buchung zwischen die Ritzen fällt.

Wir bleiben eine Woche auf dem fast leeren Campingplatz in Guilderton. Australien nach wie vor (bis auf einige Ausbrüche auf Kreuzfahrtschiffen) fast nicht betroffen, keine Massnahmen ersichtlich, ausser dass die Hamsterkäufe von Basislebensmitteln und Toilettenpapier auch hier stattfinden. Und die Grenzen werden dicht gemacht. Entspannen können wir nicht. Was würde passieren, würden wir in Australien festsitzen? (Update, später: Keiner ahnt zu dieser Zeit, dass Australien seine Grenzen faktisch erst zwei Jahre später wieder öffnen wird.)

Am 21. März geht unser regulärer Rückflug, wie sich herausstellt, einer der letzten Flüge aus Australien zurück nach Singapur, und der letzte Flug von Singapur nach Zürich für die nächsten Monate. Ein banger Moment noch in Perth am Flughafen – wir haben keinen Schweizer Pass, unser Flug geht in die Schweiz, eigentlich darf uns die Fluggesellschaft nicht mitnehmen, wenn wir nicht die nötigen Einreisevoraussetzungen erfüllen. Dass unser deutscher Pass von der Botschaft Bern ausgestellt ist, interessiert die Mitarbeiterin nicht. Wir produzieren alle Schweizer Dokumente, die wir haben, unseren Führerschein und eine Kopie unseres Ausländerausweises. Sie telefoniert. Es klärt sich, glücklicherweise, wir dürfen fliegen.

Die Ankunft in Zürich gespenstisch. Der Flughafen voller stehender Flugzeuge, jedes Gate besetzt. Der Flughafen leer. Der Bahnhof in Winterthur leer, an einem Mittwoch um Viertel nach 9.

(Update, später: Und dann warten. Bis wir 2022 wieder einreisen dürfen, fast auf den Tag genau zwei Jahre nach unserer Ausreise.)