Lake Bonney

Der Murray River mäandert von seinem Ursprung in den Australischen Alpen in Victoria durch die Gegend und verteilt sich in Nebenarme, Zu- und Abflüsse sowie kleine und grössere Seen – insgesamt ein Flusssystem von über 3600 km. Einer dieser Seen ist Lake Bonney im Riverland.

Der See ist benannt nach Charles Bonney, einem der beiden Männer, die ihm 1838 das erste Mal über den Weg liefen. Nach demselben Charles Bonney wurde dann einige Jahre später ein zweiter See in South Australia benannt (unten an der Küste, knapp vor der Grenze zu Victoria). Das ist nicht nur recht unpraktisch, sondern wirft schon auch die Frage auf: Was muss man für ein Mensch sein, dass gleich zwei andere Personen sich denken – nach dem müsste dringend ein See benannt werden?

Anyway.

Lake Bonney war natürlich, wie die ganze Region, von den Überflutungen im letzten Sommer (Winter für uns Nordhalbkugler:innen) betroffen. Wenn man jetzt am Seeufer entlang geht, sieht man die Wasserlinie, die Sedimente und alles, was der See so an Land getragen hat während des Hochwassers und dort zurückgelassen hat, als das Wasser abfloss. Eine apokalyptische Landschaft. Ob sie im nächsten Frühjahr wieder wächst? Salz scheint nachhaltig ein Problem zu sein, wenn man die dünne weisse Schicht auf dem Boden betrachtet, überall, wo das Wasser verdunstet ist.

Nicht das erste Mal übrigens, dass der See sehr schwankende Wasserstände hatte. 2007 wurde wegen einer starken Dürre der Zufluss zum See vom Murray River verschlossen, doch 2009 führte das aufgrund des immer niedrigeren Wasserstandes und der zunehmenden Versalzung zu so heftigen Auswirkungen im Ökosystem, dass der Zufluss 2010 wieder geöffnet wurde. (Das scheint auch der Grund für die toten Bäume zu sein, die entlang des Ufers im Wasser stehen – eine andere Herleitung habe ich zumindest nicht gefunden.)

Nicht zuletzt diese Bäume machen allerdings optisch recht was her, und die diversen Vögel (Stockenten, Blässhühner, Australian Wood Ducks, schwarze Schwäne, Möwen, Kormorane, Schwalben, Tauben, Galahs, gelbe Papageien, Magpies… you name it) tun ihr übriges.