Der Norden Kangaroo Islands ist fast ausschliesslich über dirt roads zu erreichen. Gerne hätten wir noch mehr erkundet, aber kilometerweit über unbefestigte Strassen zu rumpeln ist einfach keine Freude mit unserem Wohnmobil. Deswegen liessen wir die nordwestliche Ecke um Cape Borda aus und fuhren quer über die Insel an die Nordküste.

Stokes Bay wurde zu Australiens schönstem Strand 2023 gekürt. Auf dem Parkplatz angekommen, sieht man erstmal gar nicht so viel Spektakuläres. Man muss wissen, dass man sich durch ein paar Felsen schlängeln muss, um auf der anderen Seite auf dem Sandstrand heraus zu kommen.

Emu Bay ist ein kleines Örtchen an einem fünf Kilometer langen Sandstrand. Hier ist nichts los, nur ein Pelikan wartet an der Jetty (auf was, weiss man nicht).

Kingscote hingegen ist der Hauptort der Insel. Hier landeten in den 30er Jahren des 19. Jahrhunderts die ersten Siedler. Die South Australia Company, die sie hier absetzte, hatte sich allerdings schlecht informiert. Im Sommer war es so trocken, dass selbst Schafe nicht überlebten. Es hatte keine Süsswasserquelle vor Ort, erst in der nächsten Bucht – das Wasser musste mit einem Ruderboot geholt werden. Die Erde war nicht geeignet für die Landwirtschaft, der Wind wehte die oberste, fruchtbare Schicht schnell weg. Nach einigen Jahren war Kingscote berüchtigt für Alkohol und Kriminalität, und die Company gab ihre Geschäfte einfach auf und liess die Siedlerfamilien zurück. Viele zogen weg, nach Adelaide, in die Adelaide Hills oder ins Barossa Valley. Heute erzählt ein History Town Walk ihre Geschichten.