Wetter: Heiter bis wolkig, 17-20°C.
Gestern Abend haben wir noch in einer Regenpause die Gruppe Kakadus besucht, die in und um den Campground lebt.
Der Campingplatz war einerseits nett gemacht (Kiosk mit Kaffeebar für den Morgenkaffee, einzelne, beheizte (!) unisex WC-/Duschräume, zwei kleine beheizte Pools), andererseits waren die Plätze an sich nicht schön. Schlammig-sandig aufgrund des Wetters, alle irgendwie schief, sehr dicht beieinander. Also entschlossen wir heute früh, dass wir das bessere Wetter nutzen würden um noch eine Wanderung in den Grampians zu machen, dann aber wahrscheinlich weiterfahren und halt die zweite (bezahlte) Nacht verfallen lassen würden.
Am Morgen schien die Sonne, wir machten uns gemütlich parat (wir hatten uns aufgrund des Regens sowieso nur an Strom angeschlossen) und fuhren dann zum Sundial Parkplatz, um von dort aus die etwa zweistündige Wanderung zum Pinnacle Lookout zu machen. Es war zwischendurch sonnig, der Weg durchaus anspruchsvoll, weil man viel über Felsen klettern musste. Aber die Aussicht war es wert (wir waren nicht die einzigen dort).
Im Anschluss beschlossen wir, dass wir jetzt zwar einen kleinen, aber wahrscheinlich repräsentativen Ausschnitt von den Grampians gesehen hatten und mehr Wanderungen wahrscheinlich auch nur mehr vom selben wären, und machten uns wie angedacht auf. Weiter ging es nach Ararat.
Die Entdeckung von Gold 1857, während des victorianischen Goldrausches, machte aus Ararat eine Boomtown, die bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts wuchs und gedieh. Danach nahm die Bevölkerungszahl stetig ab. Am 24. Mai 1950 erhielt Ararat das Stadtrecht, aber bis heute sank die Bevölkerungszahl weiter. Die Stadt wurde nach dem Mount Ararat 10 km westlich benannt. Dieser wiederum erhielt seinen Namen 1841 von Horatio Wills. . 1841 schrieb Horatio Wills auf seiner Landsuche weiter im Süden in sein Tagebuch: „like in the Ark we rested“ (Wir lagerten wie auf Noahs Arche). Daher benannte er den nahegelegenen Hügel Mount Ararat. Nach dem Berg wurde später die Stadt benannt.
https://de.m.wikipedia.org/wiki/Ararat_(Australien)
Ararat macht in der Tat den Eindruck, auf dem absteigenden Ast zu sein. Wir hielten trotzdem schnell für ein paar Besorgungen und fuhren dann zum Green Hill Lake, 6km entfernt. Dort gibt es einen free camp direkt am See. Wir suchten uns ein schönes Plätzchen (auch hier: Nicht die einzigen, aber es scheint einen ungeschriebenen Code zu geben, sehr viel Abstand zu einander zu halten. Und es gibt wirklich sehr viel Platz.), sitzen nun noch in der immer mal wieder herausblitzenden Sonne und ducken uns ab und zu weg, wenn Gruppen von Lorekeets (kleine grüne Papageien, etwa schwalbengross und auch so flink) gefühlt direkt über unsere Köpfe zischen. Viel besser als der enge Campground in Halls Gap.
