Platypus!

Nicht das erste Mal, dass wir dem scheuen Schnabeltier nachgejagt sind, aber unser erster Erfolg!

Von Merimbula fuhren wir etwa 100km ins Landesinnere, nach Bombala.  Ein kleiner Ort, auch hier am Feiertag menschenleer (wahrscheinlich waren alle ans Meer gefahren). Inklusive der ungewöhnlich benannten Maybe Street, die Läden zu unglücklichen Namen wie „Maybe Decor“ animiert (mein Kopf ergänzte „Maybe not.“). Wir liefen eine Runde durch den Ort, der das Platypus als Wappentier etabliert zu haben scheint. Am Bombala River leben nämlich einige diese irren geschnäbelten, eierlegenden, giftigen, im Wasser lebenden Säugetiere.

Schnabeltiere sind einerseits nachtaktiv, andererseits können sie hervorragend schwimmen und bis zu einer Viertelstunde unter Wasser bleiben, deswegen sind sie nicht besonders gut zu entdecken. Ausserdem sind sie nur etwa 30 cm lang. Sie sind scheu und mögen es nicht gerne, wenn laute Menschen um sie herum sind. Man sieht sie eigentlich nur in den Stunden um Sonnenauf- und Sonnenuntergang herum.

In Bombala gibt es die Platypus Reserve, wo eine Aussichtsplattform hingebaut wurde. Wir fuhren etwa gegen 5 dort ein, und standen dann mit vier anderen Menschen fast zwei Stunden sehr ruhig und sehr geduldig und starrten auf’s Wasser. Dann, es war schon fast vollständig die Sonne untergegangen, hatte mein Mann die schärfsten Augen, und wir konnten eines der Tiere beim Paddeln beobachten.

Die kleine Wasserunregelmässigkeit rechts vom Baum, in der Mitte des Bildes: Da schwimmt’s.

Es tauchte immer wieder auf, war ein paar Sekunden an der Oberfläche, tauchte wieder ab und kam einige Zeit später ein paar Meter weiter wieder hoch. Ein paar Minuten ging es, dann war es wieder verschwunden.

Wir machten uns alsbald auf den Weg, denn es waren noch 20 Minuten bis zu unserem Free Camp im nächsten Ort, und wir wollten nicht im Dunkeln eintreffen. Auf dem Weg dorthin wunderschöne Abendstimmung inklusive einer Kängurufamilie, die zum Glück nicht auf die Strasse hoppelte. (Und ich bin froh, dass wir nicht morgen früh um 6 aufstehen und nochmal nach Platypus suchen gehen müssen, weil das wäre der Plan B gewesen.)