Yardie Homestead

Hätten wir gekonnt, wären wir noch länger auf dem Yardie Creek Campground geblieben. Aber wir hatten ja sehr kurzfristig Glück mit unserer Reservierung über das Wochenende, und eine Verlängerung war nicht möglich. Kurz hatten wir darüber nachgedacht, einen der anderen Campgrounds im Cape Range Nationalpark zu versuchen, aber ein schneller Check zeigte uns leider komplett offline, und das war an einem Wochentag nicht möglich.

Da wir keine Lust hatten auf die teuren, touristischen Parks in Exmouth, von denen auch keiner direkt am Meer gewesen wäre, haben wir uns auf die Suche nach Alternativen gemacht und sind über Yardie Homestead gestolpert, etwa auf einem Drittel der Strecke zwischen dem Cape Range NP und Exmouth.

Ein wirklich grosser Campingplatz ist an diese Homestead angeschlossen, und sie bauen weiter aus. Eine ganze Reihe neuer, fest installierter Zelte lässt darauf schliessen, dass sie in Zukunft auf Jugendgruppen setzen und vielleicht auch auf „Glamping“-Gäste. Genügend Platz haben sie ja, und sie bieten auch einen Spielplatz, Tennisplätze und ähnliche Anlagen.

Der Platz ist wenig beschattet, leider sind die Plätze für die normalen RVs und Camper auch ziemlich in der Mitte und nicht so sehr ansprechend. Mit einem Jeep und Dachzelt bekommt man kleine, nettere Plätze am Rand, von wo aus man in die Landschaft schauen kann.

Es gibt eine Camp Kitchen und natürlich Laundy und Amenities – alles guter Durchschnitt. Einen Wasseranschluss am Platz gibt es nicht, aus naheliegenden Gründen, liegt Yardie Creek doch in einer sehr wasserarmen Gegend. (Sie gewinnen ihr gesamtes Wasser durch Entsalzung mit Umkehrosmoseverfahren.) Aber es hat über den Campground verteilt Anschlüsse, an denen man seine Tanks füllen kann. Der Strom wird durch Solar gewonnen und nicht mit Generatoren, sie versuchen also wirklich auch, ihren carbon footprint niedrig zu halten.

Ausserdem hat es einen kleinen Laden, in dem wir auch gleich „Strafe zahlen“ mussten für die Tatsache, dass wir bei unserem letzten Supermarktbesuch vergessen hatten, Kaffee zu kaufen… Aber immerhin, wir hatten Kaffee, und irgendwie muss sich der Service für die Betreiber ja auch lohnen.

Ein echter Pluspunkt ist die Tierwelt: Galahs, Emus, grosse Echsen.

Die weniger schöne Seite ist, und das ist symptomatisch für das ländliche Australien, dass so viel Platz da ist, dass man sich nicht die geringste Mühe macht mit der Entsorgung von verbrauchten Dingen. In Wooramel River haben wir dieselbe Erfahrung gemacht, und ganz generell scheint das in vielen ländlichen Gegenden ein Thema zu sein – unter anderem, weil solche Stellen ein beliebter Lebensraum für Schlangen sind interessantes Interview, in dem das auch erklärt wird.

Bei einem Spaziergang rund um Yardie Homestead heraum sind wir auf so eine Abstellfläche für allerlei Dinge gestossen – Autoreifen, Badewannen, Elektrogeräte… Uns stehen bei so einem Anblick schon ein wenig die Fragezeichen im Gesicht – aus ästhetischen Gründen genauso wie aus Umweltschutz-Aspekten.