Yarrangobilly

Die Nacht war nicht sehr kalt an unserem Creek, die Sonne kam aber erst spät über den Hügel am Morgen und wir packten bald zusammen und fuhren los. Ich hatte geplant, zu den Yarrangobilly-Höhlen und dem Thermalpool zu fahren, aber war bei der näheren Recherche etwas verunsichert: Die Einfahrt zum Visitor Centre hatte ein grosses Schild „Not suited for caravans“, und auf der Webseite der NSW National Parks steht, dass man 6 km unbefestigte Strasse entlang fahren muss, um dorthin zu kommen, dass diese aber geeignet sei für 2WD und Fahrzeuge unter 12.5 m. Hm. Bevor wir uns ins Unglück gestürzt hätten, rief ich daher beim Visitor Centre an und fragte nach. Die Mitarbeiterin meinte, ja, man könne das schon machen, viele würden mit Campervans dort hin fahren, und auch viele mit 2WD-Fahrzeugen, „just take it easy“. Ausserdem sei die Strasse gerade frisch gemacht worden, sie sei also weniger schlecht als normalerweise.

Sagen wir es so – die Mitarbeiterin ist offensichtlich selbst nie mit einem  über 3 m hohen Wohnmobil die Strecke gefahren. Es war kein Spass. Die Qualität der Strasse selbst war nicht das Problem – wirklich vor kurzem erst begradigt, wenig Schlaglöcher oder Ruckelpiste. Aber immer geneigt, sehr schmal, extrem kurvig, und fast ständig mit einer Seite zu einem unbefestigten Abgrund. (Glücklicherweise one way, das bedeutete aber zurück auf den Highway nochmal 7 km auf dieselbe Art, nur aufwärts.)

Unten angekommen, liefen wir zunächst zu einem Aussichtspunkt, man sieht die Auswirkungen der Bushfire 2019/2020 noch an vielen Stellen. Dann gingen wir mit einem Abstecher an den Glory Caves (wir haben nur schnell reingeschaut, keine Höhlentour mitgemacht) entlang des Flusses zum Thermal Pool. 1896 schon hat man über die warmen Quellen, die das Wasser konstant auf 27°C halten, einen Pool gebaut. Das Wasser war in etwa so warm wie die Luft, also genau richtig für mich. 😀

Nach einem kurzen Bad liefen wir zurück zum Auto, machten Mittag, und dann ging es die steile, kurvige, seitlich abgründige, unbefestigte Strasse wieder hoch zum Highway. Puh. (Keine Empfehlung.)

Unser Campground für die Nacht ist einige Kilometer vor Adaminaby, Denison Campground. Wir holten uns kurz vorher noch schnell ein Permit, waren und blieben aber komplett allein. Freundliche Kängurus und kleine Hasen wohnen hier, in der Dämmerung lachten die Kookaburras, wir machten ein Campfire und bewunderten die Milchstrasse und das Kreuz des Südens.