Canberra Enlighten Festival

Wetter: 34°C, sonnig


Nach 10 Stunden Schlaf um 06:00 Uhr, noch vor dem Sonnenaufgang, aufgewacht. Gemütlich in der Sonne gefrühstückt und dann ging’s los, auf den Hume Highway (benannt nach dem australischen Entdecker Hamilton Hume, nicht nach dem schottischen Philosophen), Richtung Canberra.

Schon ein paar Minuten nachdem wir gestartet waren, überquerten wir mal wieder den Murray River und waren damit in New South Wales. Und das erste Mal auf einer Strecke, die wir wirklich noch nie gefahren sind, nachdem wir ja gestern noch einmal quer durch die Goldfields gefahren waren. Wir stellten fest, dass es wahrscheinlich nur genau auf dieser Strecke möglich ist, drei australische Bundesstaaten an einem Tag zu erreichen (von Victoria über New South Wales ins ACT, das Australian Capital Territory). Ansonsten sind die Distanzen viel zu gross.

Etwa vier Stunden war die Fahrt lang, aber es gab einen Grund dafür, dass wir so einen Gewaltmarsch unternahmen in den ersten beiden Tagen: Das Enlighten Festival in Canberra.

Von unserem Campingplatz etwas ausserhalb der Stadt (Canberra hat keine besonders grosse Auswahl an Campingplätzen) sind es 15 Minuten zu Fuss bis zur Tram und dann nochmal etwa 15 Minuten in die Stadt. Wir liefen von der Endhaltestelle durch die City, über die Brücke, zum „National Triangle“ – dem Stadtviertel, das alle wichtigen Staatsgebäude beheimatet, wie zum Beispiel das Parlament, die National Library oder die National Archives.

Dort stolperten wir schon bald über das Festival-Gelände. Wir sassen dort ein wenig, schauten uns um, hörten der Live-Musik zu und liefen dann kurz vor Beginn der Lichtshow zum Parlamentsgebäude, wo um 20 Uhr pünktlich die Beleuchtung begann.

Am Parlament war mit Lego-Figürchen der Ablauf der Demokratie zu sehen – von Protestierenden mit Plakaten, über die Diskussionen in den beiden Kammern, zum Alltag im Regierungsapparat bis hin zur Abstimmung („The „ayes“ have it“, genau wie in Grossbritannien). Alles untermalt mit einer sehr eingängigen Melodie und Original-Tonschnipseln. Wir waren sehr begeistert, das war toll gemacht.

Als nächstes gingen wir weiter zum alten Parlament (bis 1988), heute das Museum of Australian Democracy. Dort war das Motto „Back to the 80’s“, alles quietschebunt und lustig gemacht.

Die National Library hatte ein geschichtliches Motto, von der ersten Landung in Byron Bay bis hin zu Geschichten von Einwander:innen aus den letzten Jahrzenten, mit deren Fotos und Erzählungen. Sehr eindrücklich, hier sassen auch sehr viele Zuschauer:innen.

Die National Portrait Gallery fanden wir zunächst eher unspannend im Vergleich zu den aufwändigen Lichtinstallationen der anderen Gebäude – bis wir realisiert haben, dass der Künstler dort an einem Tisch sass und live mit einem Tablet gemalt hat, was dann auf die Wand projeziert wurde.

Zum Abschluss noch die Australian Gallery, dort hatten sie einen Künstler, der aktuell eine Ausstellung dort zeigt, mit einer Installation beauftragt: „Aboriginal All Stars“, auf 60m Wandfläche, sehr beeindruckend.

Nach all diesen Eindrücken waren wir dann auch bereit für den Heimweg, stellten fest, dass der kostenlose Shuttlebus zurück in die Stadt alle 30 Minuten fährt und sind stattdessen zurückgelaufen.